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Arten der Mediation

Interessenbasierte-moderierende Mediation
(facilitative mediation)

Dieser Ansatz entspricht der in Deutschland vorherrschenden Auffassung von außergerichtlicher Mediation. Er orientiert sich an einem bewährten Schema und an festgelegten Verhaltensregeln. Ziel dieser Verfahrensart ist ein nachhaltiger Interessensausgleich, so dass ein zukünftiges, konstruktives Miteinander möglich wird und das Ansehen der Beteiligten gewahrt bleibt. Die Konfliktparteien bringen ihre eigene Sichtweise auf das zu lösende Problem ein und erarbeiten im Verlauf des Verfahrens eigenverantwortlich dessen Lösung (Parteiautonomie). Rechtliche Fragen treten dabei zumeist rasch in den Hintergrund. In einzelnen Fällen kann für die Parteien jedoch die Hinzuziehung rechtlicher und/oder technischer Berater förderlich bzw. erforderlich sein. Der Mediator stellt anfangs den Ablauf und die Regeln des Mediationsablaufes vor und sorgt im Weiteren für deren Einhaltung. Jedoch wird er nicht – wie es etwa Aufgabe eines Richters wäre – über das Ergebnis der Konfliktlösung entscheiden. Vielmehr unterstützt er den Vorgang als „Motor”, indem er dabei behilflich ist,

  • die Parteien zusammenzubringen
  • die Übernahme/Verteilung der Verfahrenskosten zu klären
  • vor- oder unbewusste, auch menschliche Beweggründe -
  • sowie Interessen und Möglichkeiten der Konfliktpartner wahrnehmbar zu machen
  • für alle Parteien befriedigende Lösungen zu erarbeiten und
  • bei Erfolg eine Übereinkunft, möglichst als schriftliche Vereinbarung des Mediationsergebnisses zu initiieren.

Als Mediator agiere ich nach dem Grundsatz der Allparteilichkeit. Das bedeutet, dass ich ausgewogen auf die Bedürfnisse jedes Beteiligten eingehe, unausgesprochene Beweggründe wahrnehme und ggf. dabei behilflich bin, diese „zu Tage“ zu fördern. Das kann im Rahmen der Mediation je nach Bedarf auch in zwischengeschalteten Einzelgesprächen erfolgen oder in Form eines Einzelcoachings, falls nur eine Seite allein an der Konfliktlösung arbeiten möchte.

 

Peer Mediation

Ein Peer Mediator hat einen ähnlichen beruflichen Hintergrund oder stammt aus dem gleichen Umfeld, wie die Streitbeteiligten. Die Methode der Peer-Mediation wird seit über zwanzig Jahren erfolgreich an Schulen angewendet und hat erheblich zur Verminderung der Jugendkriminalität beigetragen. Die Besonderheiten, dass die Streitparteien sich „auf Augenhöhe“ zum Mediator befinden und den in ihrem Umfeld üblichen Sprachschatz gebrauchen, erleichtern die Konfliktlösung. In diesem Sinne wende ich Elemente dieser Methode als Fachkundiger in der Baubranche an.

 

Bewertende Mediation (evaluative mediation)

Diese Verfahrensart soll den Parteien die Einschätzung ihrer eigenen Situation innerhalb des Konfliktes ermöglichen und auf einen möglichen Lösungsweg lenken. Auf Wunsch äußert der Mediator seine Sicht auf zielführende Lösungswege und die Stichhaltigkeit vorgetragener Argumente. Ferner gibt er auf Wunsch einen Ausblick für den Fall, dass der Konflikt nicht lösbar ist und vor Gericht ausgetragen werden muss. Als sogenannte Richtermediation ist diese Verfahrensart eine feste Institution der meisten deutschen Gerichte, mit welcher Kontrahenten ihren Streit freiwillig und eigenverantwortlich, vor Eröffnung eines Gerichtsprozesses, lösen können.
Je nach vereinbarter Aufgabenstellung unterstütze ich gerichtliche (Richter-) Mediatoren als Co-Mediator, indem ich mein Fachwissen aus dem Grund-und Spezialtiefbau zur Aufklärung baubetrieblicher sowie verfahrenstechnischer Zusammenhänge einbringe. Alternativ kann ich in einer solchen Mediation für eine einzelne Partei als technischer Berater meines Fachgebietes sowie als Konfliktcoach tätig werden.

 

Stellvertreter-Mediation

Dieses Verfahren kann Anwendung finden, wenn nur eine der Konfliktparteien zu einer Bearbeitung der Situation bereit ist. Währen das Verfahren von einem Mediator geleitet wird, nimmt ein zweiter qualifizierter Mediator “stellvertretend” die Position der abwesenden Partei ein. Wie bereits durch vielfältige Erfolge der sogenannten systemischen Aufstellungsarbeit erwiesen, können mit dieser Methode unterschwellige Zusammenhänge greifbar gemacht werden. Der Mediant gewinnt Verständnis, also eine neue Sicht auf den Konflikt und kann zumeist wesentlich entspannter mit der Situation umgehen, was in den meisten Fällen anschließend auch in der Auseinandersetzung mit dem Gegenüber positiv auswirkt.

 

Vergleichsmediation (settlement mediation)

Im Gegensatz zu den übrigen hier beschriebenen Mediationsarten steht hier die rasche Herbeiführung eines Kompromisses mehr im Fokus, als ein nachhaltiger Interessensausglich. Der Mediator verhandelt mit den Parteien in vertraulicher Einzelsitzung, ohne dass eine Zusammenkunft der Parteien erforderlich sein muss.
Da die primären Ziele der Mediation – nachhaltiger Interessensausgleich und zukünftige Harmonie – nur sehr bedingt erfüllt werden können, bestehen unterschiedliche Ansichten darüber, ob diese Vorgehensweise überhaupt als Mediation angesehen werden kann. Nicht selten kommt es bei Konflikten am Bau auf rasche Lösungen an, z. B. um Stillstände zu minimieren. In solchen Fällen bin ich als Vermittler zwischen den am Bau Beteiligten zur Verfügung - deklariere diese Tätigkeit jedoch nicht als Mediation.

 

Therapeutische Mediation (transformative mediation)

Insbesondere für die Veränderung (Heilung) zwischenmenschlicher Konflikte im Privatbereich, also für  familiäre Angelegenheiten bis hin zum Täter-Opfer-Ausgleich, ist diese Mediationsform geeignet. Sie greift zum Teil sehr tief in die Persönlichkeitsstruktur der Beteiligten ein und sollte daher psychologisch bzw. therapeutisch qualifizierten Fachleuten vorbehalten bleiben - ist hier also nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

 


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